Die Entscheidung ist gefallen: Ein Haus wird gebaut. Nun geht es ans Planen – und parallel dazu ans Kalkulieren. Welche Kosten entstehen, wenn man ein Architektenhaus baut, welche die größten Kostentreiber sind und welches Budget kalkuliert werden sollte ist in unserer Übersicht zu lesen.
Grob gesagt setzt sich der Preis für ein Architektenhaus aus folgenden Kostenpunkten zusammen (detaillierte Erklärung siehe weiter unten):
1. Grundstückskosten
2. Kosten für Planungs- und Konsulentenleistungen
3. Gebäudekosten
4. Ausstattungskosten
5. Kosten für die Außenanlage
Alle diese Punkte sind in ihrer Höhe naturgemäß sehr variabel; der endgültige Preis ist so individuell wie das Haus selbst. Für eine erste Budgetplanung und Abschätzung, was man sich bei seinem Haus leisten kann und will, kann man als Faustregel aber folgende Berechnung zugrunde legen:
Aufgeteilt auf die einzelnen Arbeitsbereiche lässt sich sagen:
Übrigens: Viele Bauherren gehen häufig davon aus, durch Eigenleistung bis zu 20 Prozent der Baukosten einsparen zu können, doch werden die Möglichkeiten hierzu vielfach überschätzt. Auch die Idee, dass ein Haus von einem Architekten notwendigerweise teurer sein muss ist nicht richtig. Etwaige Mehrkosten für das Architektenhonorar werden oft durch die optimierte Planung und Ausführung wieder herein geholt.
Und hier nochmals die einzelnen Kostenpunkte im Detail:
Alles, was ich dafür aufbringen muss, um ein Grundstück zu erwerben, auf dem ich bauen kann, fällt unter diesen Punkt. Das beinhaltet nicht nur den konkreten Preis für den Baugrund inklusive der damit zusammenhängenden Nebenkosten wie Notar- und Anwaltskosten für die Vertragserrichtung sowie sämtliche Gebühren, etwa für die Eintragung ins Grundbuch. Sondern auch alle Kosten, die für die Bauvorbereitung anfallen, sind hier einzubeziehen, also ggf. die noch nicht erfolgte Aufschließung des Grundstücks, Arbeiten (und damit Kosten) für die Hangsicherung, Rodung von Bäumen oder Abriss alter Häuser etc.
(siehe dazu auch „Aufschließungsgebühren beim Grundstückskauf“ und „Versteckte Kosten beim Grundstückskauf“)
Ist das Grundstück gekauft und für das Bauprojekt vorbereitet, geht es an die Planung des Hauses. Was das Budget betrifft fallen hier alle Kosten darunter, die in dieser Vorbereitungs- und Entwurfsphase entstehen: Das Honorar für den Architekten für sämtliche seiner Leistungen, also (Erst- und Detail-) Entwurf, Einreichung, Polierplanung, Bauleitung, Konzeption der Innengestaltung und Einrichtung; aber auch die Honorare für sämtliche andere Dienstleister und Techniker, die für die Planung des Hauses verantwortlich zeichnen bzw. notwendig sind, so etwa Statiker oder Geometer (Vermessungstechniker) etc.
Unter den echten Gebäudekosten sind sämtliche Kosten gemeint, die tatsächlich für und bei der Errichtung des Hauses entstehen, also der Preis für die Baumaterialien (Holz, Ziegel, Glas). Was wie viel kostet ist in der Theorie unmöglich zu sagen, da nicht nur das Material den Preis bestimmt, sondern auch Design und Architektur wesentlich mitbestimmen, wie teuer das Haus wird. Form und Design haben also ihren Preis, oder anders gesagt: Hier liegt der größte Spielraum was das Budget betrifft. (siehe dazu auch unseren Blogbeitrag „Design hat viele Preise“)
Auch dieser Budgetposten ist unmöglich theoretisch zu beziffern, hängt er doch wesentlich von den Wünschen und der Entscheidung der Hausherren ab. Haustechnik, Heizungssysteme, Smart Home oder kontrollierte Wohnraumlüftung sind nur einige der Begriffe die hier relevant werden und die Kosten massiv beeinflussen (siehe dazu auch „Smart Home – was kostet das gescheite Haus“)
Last but not least – auch wenn diese Position von den zukünftigen Eigenheimbesitzern gern übersehen wird – geht es noch darum, auch sämtliche Außenflächen zu planen und eben auch zu budgetieren. Größe, Form und Gestaltung der Terrasse und/oder des Gartens, ein möglicher Pool, die Zauneinfriedung, aber auch Zu- und Einfahrt in die Garage sind die Themen die es zu bedenken gilt. Manches – aber nicht alles – kann auf später verschoben werden, um das Budget für die Hauserrichtung nicht unmittelbar zu belasten.